Die Beschaffungslogistik ist ein wesentlicher Bestandteil der Lieferkette, um das reibungslose Funktionieren des Unternehmens zu gewährleisten. Eine effiziente Planung in diesem Bereich ermöglicht es, die Lieferzeiten genau vorherzusagen, ein optimales Produktivitätsniveau aufrechtzuerhalten, die Kosten zu senken und letztlich die Kundenzufriedenheit zu erhöhen.
Was ist Beschaffungslogistik?
Beschaffungslogistik ist der Prozess der Verwaltung und Koordinierung aller Ressourcen, Materialien und Produkte, die für den kontinuierlichen und effizienten Betrieb eines Unternehmens erforderlich sind. Dazu gehören die Planung, Beschaffung, Lagerung und der Transport von Waren von den Lieferanten bis zum Ort der Verwendung oder des Verkaufs.
Die Beschaffungslogistik stellt sicher, dass die richtigen Materialien zur richtigen Zeit, am richtigen Ort, in der richtigen Menge und zu angemessenen Kosten zur Verfügung stehen.
Die Bedeutung der Beschaffungslogistik beruht auf fünf wesentlichen Aspekten:
- Spielt eine wesentliche Rolle in der Lieferkette und sorgt für den reibungslosen Ablauf des Unternehmens.
- Ermöglicht angemessene Beschaffungsplanung und genaue Vorhersage der Lieferzeiten.
- Trägt zur Aufrechterhaltung eines optimalen Niveaus von Rentabilität und Produktivität bei.
- Hilft die Kosten zu senken.
- Verbessert die Zufriedenheit der Endkunden.
Arten der Beschaffung
Die Unternehmen können je nach Vorlaufzeit der Lieferungen und der Variabilität der Nachfrage unterschiedliche Beschaffungsstrategien anwenden.
Die wichtigsten Methoden des Beschaffungsmanagements sind folgende:
- Just-in-time: Bei dieser Art der Beschaffungslogistik kauft ein Unternehmen nur dann ein, wenn es die Waren benötigt. Dadurch werden die Lagerkosten minimiert, aber es ist vollständig von der pünktlichen Lieferung der Lieferanten abhängig, setzt sich dem Risiko von Lieferengpässen aus und ist anfälliger für Preisschwankungen auf dem Markt.
- Sicherheitsbestand: Das Unternehmen legt zusätzliche Bestände an, um für unvorhergesehene Ereignisse wie Lieferverzögerungen, Preiserhöhungen auf dem Markt oder Nachfrageänderungen gewappnet zu sein. Diese Art der Beschaffungslogistik verringert die externen Risiken, erhöht jedoch die Lagerkosten und kann bei unsachgemäßer Verwaltung zu zusätzlichen Kosten aufgrund des Verfalls der Bestände führen.
- Beschaffung parallel zur Produktion: Das Unternehmen plant den Kauf von Vorräten entsprechend dem Rhythmus seines Produktionsbedarfs. Dies trägt dazu bei, die Lagerkosten einzudämmen und gleichzeitig das Risiko von Lieferengpässen zu verringern und zu verhindern, dass die Produktion aufgrund von Lieferengpässen gestoppt wird.
Funktionen der Beschaffungslogistik
Die Funktionen der Beschaffungslogistik lassen sich in drei Bereiche gliedern:
Da ist zum einen die Beschaffung von Waren. Dabei handelt es sich um den Prozess des Einkaufs der für die Produktions- und Handelsabteilungen benötigten Produkte. Dazu gehören die Auswahl der Lieferanten und die Berücksichtigung von Faktoren wie Preis, Qualität, Lieferzeiten und Zahlungsbedingungen.
Zum anderen die Lagerung. Für die Lagerung der Produkte, die später von der Produktionsabteilung verwendet werden, ist ausreichender Platz erforderlich. Außerdem muss das hergestellte Produkt bis zum Versand und zur Verteilung an die Endkunden gelagert werden.
Schließlich gibt es noch die Funktion der Bestandsverwaltung. Hier geht es um die Festlegung der benötigten Lagerbestände und der Periodizität der Lieferaufträge mit dem Ziel, den Produktions- und Handelsbedarf des Unternehmens zu decken.
Faktoren, die bei der Beschaffungslogistik zu berücksichtigen sind
Um eine agile und effiziente Beschaffungslogistik zu erreichen, müssen Unternehmen mehrere Faktoren berücksichtigen:
- Versorgungsströme: Es ist wichtig, die zu liefernden Mengen und die Häufigkeit der Beschaffung festzulegen und zu verwalten, um sicherzustellen, dass die benötigten Waren bei Bedarf verfügbar sind.
- Art der Bestände: Bestimmen Sie, welches Bestandsverwaltungsmodell am besten für die Lieferkette geeignet ist, um den Kundenservice und die Rentabilität des Unternehmens zu verbessern.
- Nachfrage: Schätzungen der zukünftigen Kundennachfrage anhand historischer Daten.
- Lieferanten: Auswahl geeigneter Lieferanten, um ein Qualitätsprodukt und die rechtzeitige Lieferung von Waren zu gewährleisten.
- Materialeingang: Es ist von entscheidender Bedeutung zu prüfen, ob die erhaltenen Waren mit den bestellten übereinstimmen.
- Ladeeinheiten: Wählen Sie die geeigneten Ladeeinheiten für die Lagerung, den Transport und den Umschlag der Waren.
Vorteile der Beschaffungslogistik
Eine gute Planung und Strategie für den Einkauf von Materialien und deren anschließende Lagerung ist unerlässlich. Aus diesem Grund ist eine effiziente Beschaffungslogistik erforderlich.
Ein weiterer Vorteil ist die Kostenreduzierung. Sie müssen sich nicht mehr darum kümmern, mehr Produkte als nötig zu erwerben und diese zu inaktiven Beständen werden zu lassen, die unnötige Lagerkosten verursachen würden. Die Produktionskosten werden gesenkt, da Sie immer über die Waren verfügen, die Sie zur Aufrechterhaltung der festgelegten Produktivitätsniveaus benötigen, und somit Lagerverluste vermeiden.
Die Auswahl guter Lieferanten minimiert die Transportkosten und gewährleistet eine regelmäßige, kostengünstige Versorgung mit Qualitätsmaterial. Dies verbessert den Endkundenservice und den Ruf des Unternehmens, indem es sein Engagement und Interesse an der Aufrechterhaltung einer nachhaltigen und wettbewerbsfähigen Lieferkette unter Beweis stellt.
Systeme und Technologien zur Umsetzung in der Lieferkette
Um die Beschaffungslogistik zu optimieren, ist es wichtig, eine Reihe von Systemen und Technologien einzusetzen, die die Effizienz, Genauigkeit und Reaktionsfähigkeit der Abläufe verbessern.
Dies sind einige der Werkzeuge und Technologien, die in Betracht gezogen werden sollten:
Das richtige Lagersystem: Die Wahl des richtigen Lagersystems ist entscheidend für die Optimierung der betrieblichen Effizienz und Rentabilität eines Unternehmens. Ein gutes Lagersystem maximiert die Nutzung des verfügbaren Raums und erleichtert den Zugang und die Organisation der Waren. Dies führt zu einer verbesserten Produktivität, geringeren Betriebskosten und einer korrekten Bestandsverwaltung.
Lagerverwaltungssysteme (LVS): Diese Systeme ermöglichen die Verwaltung und Kontrolle der Lagerabläufe, vom Wareneingang bis zum Versand der Bestellungen, optimieren die Raumnutzung und verbessern die betriebliche Effizienz.
Bestandsverwaltungssysteme (IMS): helfen dabei, den Lagerbestand genau zu verfolgen, erleichtern die Auftragsplanung und verringern das Risiko von Fehlbeständen oder Überbeständen.
Enterprise Resource Planning (ERP): Integriert alle Geschäftsfunktionen und -prozesse in eine einzige Plattform, verbessert die Koordination zwischen den Abteilungen und bietet einen ganzheitlichen Überblick über die Logistikabläufe.
Radio Frequency Identification (RFID)-Technologie: Sie ermöglicht die Verfolgung und Identifizierung von Produkten in Echtzeit, verbessert die Bestandsgenauigkeit und rationalisiert die Abläufe bei Eingang und Versand.
Transportmanagementsysteme (TMS): Erleichtern die Planung, Durchführung und Optimierung von Transportaktivitäten, senken die Kosten und verbessern die Pünktlichkeit der Lieferungen.
Automatisierung und Robotik: Der Einsatz von Robotern und automatisierten Systemen in Lagern kann die Geschwindigkeit und Genauigkeit der Abläufe erhöhen und so Fehler und Arbeitskosten reduzieren.
Kollaborations- und Kommunikationsplattformen: Werkzeuge, die die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Mitarbeitern in der Lieferkette in Echtzeit erleichtern und die Koordination und Entscheidungsfindung verbessern.
Blockchain: Technologie, die Transparenz und Rückverfolgbarkeit von Transaktionen in der Lieferkette gewährleistet, das Vertrauen stärkt und das Betrugsrisiko verringert.
Die Einführung dieser Systeme und Technologien in der Beschaffungslogistik verbessert nicht nur die betriebliche Effizienz, sondern erhöht auch die Reaktionsfähigkeit auf Nachfrageänderungen und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens auf dem globalen Markt.
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